Mohomad - Der Traum von einem Leben in Frieden - Als Jugendlicher vor dem Terror geflohen

Workshop/Lesungen

Die Autorin und Lehrerin Frau Katja Hildebrand bietet zu dem Buch Lesungen und Workshops an. Gerne können Sie über den Verlag an der ESTE (service@verlageste.de) einen Kontakt herstellen lassen.

Arbeit am und mit dem Buch Mohomad

Worum geht es im Buch?

Mohomad ist ein junger Hazara, also Angehöriger einer verfolgten und unterdrückten Minderheit, die in Pakistan, aber auch Afghanistan in Ghettos lebt, weil sie auf offener Straße angefeindet und erschossen werden. Er floh im Alter von 16 Jahren aus Quetta, der Hauptstadt der Provinz Belutschistan im Westen Pakistans. Sein Vater wurde von der Anhängern der radikal islamischen Partei SSP vor seinen Augen mit einer Giftspritze ermordet. Mohomad kam im September 2016 mit einer großen Welle jugendlicher unbegleiteter Flüchtlinge nach Deutschland und wurde dort von der katholischen Jugendhilfeorganisation St. Josefspflege in Mulfingen aufgenommen. Die Familie der Autorin kümmerte sich ehrenamtlich um Mohomad, nahm ihn auf in ihre Familie und ist bis auf den heutigen Tag eng mit ihm verbunden. Es war Mohomads Wunsch, dass seine Geschichte aufgeschrieben wird, um ein Zeichen zu setzen und um den Menschen zu erklären, warum Menschen fliehen müssen und welches schwere Schicksal die Hazara tragen.

Das Land Pakistan

Es bietet sich an, mit Schülern einen Atlas oder eine große Weltkarte zu betrachten und sie das Land Pakistan erst einmal suchen zu lassen. Schon an der Lage Pakistans kann man vermuten, welche Konflikte es dort geben kann. Im Atlas kann man auf Bodenschätze, Landwirtschaft, Vegetation und Klimazonen in Pakistan eingehen und sich allein dadurch ein Bild machen. Bei einer Recherche im Internet, ideal als Gruppenarbeit, erfährt der Schüler interessante Details zu Pakistans Geschichte.

Die Hazara

Der Film „Der Drachenläufer“ handelt auch von der Problematik zwischen Paschtunen und Hazara. Es gibt auch interessante Seiten im Internet, auf denen man über die Hazara recherchieren kann, zum Beispiel auf der Seite der „Gesellschaft für bedrohte Völker“ https://www.gfbv.de/, bei wikipedia oder bei national geographic https://www.nationalgeographic.de/geschichte-und-zivilisation/die-hazara. Zu Beginn des Buches wird anschaulich die Situation der Hazara in Pakistan geschildert. Dies kann man nach abgeschlossener Recherche, aber natürlich auch ohne Vorbereitung lesen. Die Erfahrung zeigt jedoch, dass es eindrücklicher ist, wenn sich die Schüler vorher selbst informiert haben.

Die Route

Bevor man beginnt, das ganze Buch zu lesen, empfiehlt es sich, die Schüler einmal selbst überlegen zu lassen, wie ihre Fluchtroute aussehen würde, wenn sie von Quetta, Pakistan nach München in Deutschland fliehen wollten. Ich bitte die Schüler immer, sich die Route stichwortartig zu notieren, auch zu bedenken, ob sie durch Wüste, Gebirge, über ein Meer und so weiter müssen.  Dann kann man Mohomads tatsächliche Fluchtroute zeigen, die auch im Buch abgebildet ist.

Abschließende Gedanken

Wenn Jugendliche Mohomads Geschichte kennengelernt haben, sind sie meist sehr betroffen. Mohomad steht stellvertretend für alle Menschen, die aus ihrer Heimat fliehen mussten in der Hoffnung auf ein besseres Leben in Frieden und Freiheit, in Sicherheit und ohne Hunger und Krieg. Man kann durchaus noch am Thema bleiben, indem man die Schüler versucht, ein Glossar zu erstellen mit all den Begrifflichkeiten im Aufnahme- und Asylverfahren (Asylbewerberleistungsgesetz). Schnell wird deutlich, dass selbst deutschsprachige Jugendliche ihre Schwierigkeiten haben, das Beamtendeutsch zu verstehen; wie wird es da wohl den Flüchtlingen gehen?

Mohomad ist offen für Fragen und freut sich auch über solche, die zeigen, dass man sich für ihn als Person, sein Schicksal und das seines Volkes interessiert. Es ist sicherlich auch eine schöne Möglichkeit, mit den Schülern einen Brief oder eine Mail an Mohomad zu verfassen. Über den Verlag an der Este kann Kontakt zur Autorin und zu Mohomad hergestellt werden.

Didaktische Anregungen zum Thema „Flucht“

Gedanken zum Thema Flucht

„Flucht“ ist für unsere Jugendlichen zunächst einmal kein greifbares Wort, beziehungsweise es ist eigentlich besetzt von Migration. Es ist wichtig, Flucht zunächst einmal als Versuch eines Ausbruchs aus einer scheinbar unlösbaren Lage, einer ausweglosen Situation. Was Flucht ursprünglich bedeutet und wie das auf die Lebenswirklichkeit unserer hier in Sicherheit lebenden Jugendlichen übertragen werden kann, lässt sich gut in einem Brainstorming mit Mindmap erarbeiten. Mögliche Input-Fragen könnten sein: Wovor wolltest du schon einmal „weglaufen“? Was sind Situationen, die dir ausweglos erscheinen? Was empfindest du als bedrohlich oder gefährlich? Jugendliche antworten hier höchst unterschiedlich, zum Beispiel so: Mobbing, schlechte Noten in der Schule, Angst vor den Eltern, Geldsorgen zuhause, kein Ausbildungsplatz in Sicht, Gewalt zuhause…

Flucht – engl “escape” – frz “la fuite” – ital “la fuga”